Wichtigste Verkehrsregeln für Radfahrer

Hier erläutern wir die wichtigsten Verkehrsregeln für Radfahrer und beantworten häufig gestellte Fragen.

Ist Telefonieren auf dem Fahrrad erlaubt?

Telefonieren auf dem Fahrrad

Telefonieren auf dem Fahrrad

Radfahren (wie auch Autofahren) mit dem Handy in der Hand ist nicht erlaubt. Wenn Sie mit Ihrem Smartphone am Ohr erwischt werden, ist ein Bußgeld von mind. 25 Euro garantiert. Dasselbe gilt auch fürs Navigieren, Musik hören und alle anderen Aktivitäten, während deren Sie auf dem Rad sitzen und das Handy mit einer Hand halten. Sobald Sie allerdings vom Fahrrad absteigen, dürfen Sie das Handy mit einer Hand bedienen.

Wenn Ihr Smartphone in einer Halterung am Lenker fixiert ist und Sie über eine Freisprecheinrichtung bzw. Kopfhörer verfügen, dürfen Sie Fahrrad fahren und telefonieren, müssen aber zugleich dafür sorgen, dass die Halterung fest und stabil angebracht ist. Darüber hinaus soll die Lautstärke so eingestellt sein, dass Sie die Warnsignale anderer Fahrzeuge sowie anderer Radfahrer und Fußgänger deutlich hören können.

Wann muss ich vom Rad absteigen?

Zebrastreifen

Zebrastreifen

Wenn Sie im Begriff sind, einen Fußgängerweg mit Ihrem Rad zu befahren, müssen Sie unvermittelt anhalten, vom Rad absteigen und Ihr Bike über den gesamten Fußgängerweg bzw. den ausgeschilderten Bereich schieben. Ausnahmen gibt es bei Gehwegen, die durch einen Zusatzschild ausgewiesen werden, der das Radfahrer erlaubt.

Was für Gehwege gilt, gilt auch für Zebrastreifen: Nur schiebend dürfen Sie die Straße an dieser Stelle überqueren und genießen dabei die Vorzüge eines Fußgängers. Wenn Sie auf Ihrem Fahrrad über den Zebrastreifen fahren möchten, müssen Sie zuerst den Autos Vorfahrt lassen und dürfen anschließend über den Streifen rollen.

Wie viel Promille sind auf dem Fahrrad erlaubt?

Radfahren nach Alkoholkonsum ist in Deutschland streng reglementiert, auch wenn die Promillegrenze hierbei höher liegt als beim Autofahren. Radler, die 1,6 oder mehr Promille im Blut haben, werden mit saftigen Geldbüßen, drei Punkten in Flensburg und sogar einer Anweisung zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (sogenannter Idiotentest) konfrontiert.

Die Strafanzeige droht allerdings bereits ab 0,3 Promille, insofern Sie durch Ihre Fahrweise auffallen und andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Sowohl die Punkte in Flensburg als auch Anweisung zur MPU wirken sich automatisch auf Ihren Führerschein aus. Bei besonders harten Verstößen im Zusammenhang mit Radfahren unter Alkoholeinfluss droht Ihnen der Führerscheinentzug.

Ist Radfahren nebeneinander erlaubt?

Radtour

Radtour

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Radler nur hintereinander fahren dürfen, ist das Radfahren nebeneinander dennoch erlaubt. Die Voraussetzung dafür ist, dass Sie bei Aufstellung nebeneinander andere Verkehrsteilnehmer weder behindern noch gefährden. Behinderung bzw. Gefährdung liegt z.B. dann vor, wenn für die hinterher fahrenden Fahrzeuge nicht genügend Platz zum Überholen vorhanden ist.

Während für die Eischätzung eines „ungefährdeten Überholens“ lange Zeit der Grundsatz „ausreichender Seitenabstand“ galt, regeln dies heute eindeutige Vorgaben: Fahrzeuge, die Radfahrer überholen, müssen innerorts einen Mindestabstand von 1,5 m und außerorts 2 m einhalten. Dies gilt für Rad- wie Autofahrer gleichermaßen unabhängig davon, ob Radfahrer auf dem Schutzstreifen oder direkt auf der Fahrbahn unterwegs sind.

Wer darf im Lastenrad mitfahren?

Auch in Bezug aufs Fahren mit Lastenrad gibt es unterschiedliche Meinungen. Währen die einen Hobby-Radler nur von Kinderbeförderung ausgehen, wollen die anderen auch Erwachsene transportieren. Der Gesetzgeber regelt diesen Sachverhalt eindeutig: Insofern das Lastenrad für das notwendige Mehrgewicht zugelassen ist, für Personenbeförderung konzipiert wurde und über die entsprechende Sitzvorrichtung verfügt, darf jeder damit transportiert werden.

Welche Ampel gilt für Radfahrer?

Fahrradampel

Fahrradampel

Die Ampel-Regel ist so einfach wie eindeutig: Insofern der Radfahrer sich auf der Fahrbahn befindet, gilt für ihn die Fahrbahnampel. Fährt ein Radler auf einem gekennzeichnetem Radweg neben der Fahrbahn, gilt für ihn die Fußgängerampel. Wenn Sie also auf der Fahrbahn fahren und die Fußgängerampel gerade auf Rot geschaltet ist, dürfen Sie bei grüner Fahrbahnampel die Straße noch überqueren.

Dürfen Radfahrer rechts überholen?

Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) dürfen die Radfahrer zwar rechts überholen, müssen aber dafür sorgen, dass der Überholmanöver bei mäßiger Geschwindigkeit erfolgt. Denn die Autofahrer sind nicht verpflichtet, den Radfahrern rechts Platz zu lassen, damit sie bei einem Stau oder sonstigen Hindernissen ungehindert vorbei fahren können. Das Überholen rechts ist also unter besonderer Vorsicht durchzuführen. Wenn die Straßenverhältnisse zu eng sind, dürfen Radfahrer nicht überholen, weder rechts noch links.

Wie schnell darf man mit Fahrrad fahren?

Fahrrad-Geschwindigkeit

Fahrrad-Geschwindigkeit

Alle geschwindigkeitsregelnden Verkehrszeichen gelten sowohl für Autofahrer als auch für die Radler, sprich für Fahrzeuge aller Art. Ein Tempolimit von 30 km/h in einer innerstädtischen Straße gilt zum Beispiel für Auto- wie Radfahrer gleichermaßen.

Da die meisten Radfahrer allerdings kein Tacho haben, liegt die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Hand des Radfahrers und ein Verstoß diesbezüglich ist schwer nachzuweisen. So werden Bußgelder für Radfahrer in Sachen Geschwindigkeitsüberschreitung nicht immer nach dem Bußgeldkatalog sondern nach dem Ermessen der Bußgeldstelle verhängt.

Welche Geschwindigkeit fürs E-Bike?

E-Bikes werden nach zwei wichtigsten Gruppen unterteilt: E-Bikes, die maximal 25 km/h fahren dürfen (nicht kennzeichnungspflichtig) und E-Bikes, die bis 40 km/h fahren dürfen. Solche E-Bikes werden E-Pedelec genannt und unterliegen der Kennzeichnung- sowie Versicherungspflicht.

Weiterhin darf man mit einem E-Bike auf allen Fahrradwegen unbeschränkt fahren. S-Pedelecs gelten versicherungstechnisch als Kleinkrafträder und dürfen keine Naturwege befahren. Mehr zu diesem Thema im nächsten Beitrag: Unterschied zwischen E-Bike und Pedelec.

Besteht in Deutschland Helmpflicht für Radfahrer?

Radfahrerin mit Helm

Radfahrerin mit Helm

In Deutschland gibt es keine Helmpflicht für Fahrradfahrer – weder für Erwachsene noch für Kinder. Ob man also einen Fahrradhelm trägt oder nicht, kann jeder Radler/-in für sich selbst entscheiden. Weder rechtlich in Bezug auf Schuldfrage noch versicherungstechnisch ist es irrelevant, ob man beim Unfall einen Helm getragen hat oder nicht.

Auch Radfahrer, die auf einem Bike mit 25 km/h Maximalgeschwindigkeit unterwegs sind unterliegen keine Helmpflicht. E-Pedelec-Fahrer hingegen, die bis 45km/h fahren können, sind zum Tragen eines Fahrradhelms gesetzlich verpflichtet. Folgend finden Sie Helmratgeber für Herren, Damen und kleine Kinder.