Fahrrad fahren im Winter ist grundsätzlich empfehlenswert, vorausgesetzt man bereitet sich entsprechend vor.
Wie gesund ist Radfahren im Winter?
Frostige Temperaturen sind grundsätzlich kein Grund, um das Fahrrad in den Keller zu stellen. Ganz im Gegenteil: Radfahren bei Kälte ist sogar gesund und stärkt die Immunabwehr ähnlich effektiv wie ein Saunabesuch. Darüber hinaus verringern Sie Ihr Erkältungsrisiko, wenn Sie statt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Fahrrad fahren.
Als weiterer positiver Effekt des winterlichen Radfahrens ist die angekurbelte Produktion von Vitamin D. Insbesondere in der kalten Jahreszeit ist dessen Mangel hierzulande weit verbreitet. Vitamin D wird durch Sonnenlicht gebildet und sorgt u. a. für stabile Knochen. Wer sich trotz Kälte regelmäßig in die Wintersonne begibt, beugt Mangelerscheinungen vor.
Wann ist es zu kalt zum Radfahren im Winter?
Die Frage, wann es im Winter zu kalt zum Radfahren ist, lässt sich nur individuell beantworten. So manch hart gesottener Radfahrer schwingt sich auch bei Minusgraden aufs Rad, während andere Fahrer bereits bei 10 Grad Celsius an ihre Grenzen kommen. Entscheidender als die Außentemperatur ist die Sicherheit der Straßenverhältnisse.
Grundsätzlich gilt: Hören Sie auf Ihren Körper. Beenden Sie die Tour, wenn Sie sich nicht mehr wohlfühlen. Die körperliche Belastung ist bei Kälte um ein Vielfaches intensiver. Der Körper verbraucht mehr Energie, um seine Temperatur zu regulieren. Legen Sie es daher im Winter nicht auf Rekordstrecken und Rekordgeschwindigkeiten an.
Ausrüstung fürs Radfahren im Winter
Bevor Sie im Winter die Pedalen treten, sollten Sie Ihr Rad auf Vordermann bringen. Besonders wichtig ist die Prüfung der Bremsen und des Reifenprofils, weil sich der Bremsweg bei Kälte verlängert. Da es im Winter früher dunkel wird, sollte Ihr Rad mit einer funktionstüchtigen Beleuchtung ausgestattet sein. Sie selbst sollten Reflektorbänder* tragen, um besser gesehen zu werden.
Um die Rutschgefahr zu vermindern, empfiehlt sich die Verwendung von Spikes. Hierbei handelt es sich um kleine Metallstifte, die die Haftung des Reifens auf Eis und Schnee erhöhen. Auf jeden Fall sollten Ihre Reifen ein ordentliches Profil aufweisen. Liegt hoher Schnee, kann es sinnvoll sein, den Luftdruck der Reifen etwas zu minimieren.
Warmes Getränk bei längeren Touren
Wollen Sie im Winter eine längere Tour unternehmen, sollten Sie einen Fahrradrucksack mit einem warmen Getränk mit sich führen. Im Winter verspürt man häufig weniger Durst als im Sommer, dennoch verlieren Sie durch die verstärkte Atmung Flüssigkeit. Diese sollten Sie Ihrem Körper wieder zuführen.
Was zieht man im Winter zum Radfahren an?
Im Winter dürfen Sie auf eine dicke Mütze sowie auf Handschuhe nicht verzichten! Jeder, dessen Finger schon einmal erfroren sind, weiß, wie schmerzhaft sich das anfühlt. Achten Sie bei der Wahl der Handschuhe neben einer ausreichenden Wärmeisolierung unbedingt auf die Greiffähigkeit. Sie müssen den Lenker sicher umfassen können.
Um sich gegen den scheidend kalten Fahrtwind zu schützen, hilft eine Thermohose in Kombination mit einer winddichten Jacke. Auch einen Schal sollten Sie tragen, den Sie bei Bedarf über Mund und Nase ziehen können, sollte es Ihnen im Gesicht zu kalt werden. Bei längeren Touren ist zusätzlich Funktionsunterwäsche empfehlenswert. Achten Sie außerdem auf wetterfestes, stabiles Schuhwerk.
Sicherheitsaspekte beim Radfahren im Winter
Das größte Risiko beim Fahrradfahren im Winter stellt zweifelsohne die Glätte dar. Fahren Sie daher möglichst nur auf gestreuten Fahrradwegen. Unter einer geschlossenen Schneedecke können sich Eisschichten verbergen, was Stürze provoziert. Verzichten Sie im Winter keinesfalls auf einen Sicherheitshelm. Stellen Sie außerdem sicher, dass die Beleuchtung und Bremsen an Ihren Fahrrad winterfest ausgestattet sind.
Auch hinsichtlich des Fahrstils gibt es im Winter einiges zu beachten: In Kurven sollten sie weder bremsen noch in die Pedale treten. Halten Sie unbedingt ausreichend Abstand zu anderen Radfahrern. Stichwort: Verlängerter Bremsweg. Geraten Sie versehentlich auf Glatteis, dann halten Sie den Lenker möglichst ruhig, bis das Rad zum Stehen kommt.